Wright Anything Agency

Unscheinbar zwischen mehreren Häusern verborgen liegt die Wright Anything Agency. Folgt man dem nichtssagenden Namensschild, führt es über eine Treppe in ein Appartment, an dessen Tür die Lettern William Wright zu lesen sind. Hinter der Tür liegt ein filmreifes Detektivbüro, das von einem massiven Tisch beherrscht wird, auf dem zahllose Dokumente verstreut liegen, die bei eingehender Betrachtung allesamt von Hexensichtungen oder Verbrechen handeln. Eine Couch mit dazugehörigem Couchtisch für Kundengespräche sind das zweiteinnehmste in diesem Raum. Außer einem Kleiderständer, einem magischen Wasserspender, einem Mülleimer und etlichen Pflanzen, die sich nahe der zwei Hauptfenster befinden ist das Zimmer eher sporadisch eingerichtet. Drei Türen gliedern sich diesem Raum an. Sie führen in eine, vor Büchern überquellende, kleine Bibliothek, in das Schlafzimmer und in die Küche. Es ist somit kein Geheimnis, dass das Büro dem Detektiv zeitgleich als Wohnung dient. Die Tür der Wright Anything Agency steht all jenen offen, die im formalen Justizsystem keine Anhörung finden, oder die Abteilung für magische Vebrechen aller Art unbedingt meiden müssen. Dem Besitzer, William Wright steht in dem Ruf sich besonders auf das Aufspüren und einfangen von Magiern zu verstehen. Gerüchte, die vielleicht kaum mehr als ein Publicity-Stunt sind.

Als es an der Tür klopfte, wandte Will den Blick von dem weißen Schloss Calais, welches sich jenseits seines Fensters in der Ferne erhob ab. Aus irgendeinem Grund half dieser Anblick ihm dabei, seinen Gedanken Form zu verleihen. Wie oft er sich selbst an dem Fenster der Agentur fand um hinauszustarren, hatte er inzwischen aufgegeben zu zählen. "Moment," rief er, ehe er sich abwandte und zur Tür ging. Für einen kurzen Moment überlegte er den blauen Mantel, der noch an der Gaderrobe hing, anzuziehen. Auf einen potentiellen Kunden würde das weiße Hemd und die hautenge Hose, die er aktuell trug wahrscheinlich unprofessionell wirken. Da William Wright mit der Miete aber erneut im Verzug war und das Schicksal es im Allgemeinen nicht sonderlich gut mit ihm meinte, hegte er den allerdings den starken Verdacht, einen weiteren Hausierer vor seiner Tür zu wissen, der ihm außer dem Verlust von ein paar Nerven und wertvoller Zeit nichts weiter einbringen würde. In letzter Zeit häufte sich dieses Gesindel nämlich. Problematisch war für ihn einzig der Umstand, dass er gezwungen war die Tür zu öffnen. Schließlich konnte er nicht im Voraus wissen, ob nicht doch jemand an seine Tür klopfte, der seine Hilfe in irgendeiner Weise entgeltlich benötigte. William öffnete die Tür langsam und in der Überzeugung enttäuscht zu werden. Als er die hagere, vollkommen in schwarz gehüllte Gestalt sah, die sich da vor ihm aufbaute, änderte sich diese Einstellung. Langes, nachtschwarzes Haar umrahmte ein sonderbar blass wirkendes Gesicht. Neben der ohnehin auffälligen Farbe seiner Augen, stach vorallem die Narbe, die sich über sein Auge zog hervor. Instinktiv wusste Will, dass dieser Typ Ärger mit sich brachte. Wills Gesicht allerdings blieb ausdruckslos, als er den Mann musterte. Zumindest nahm er an, dass es sich um einen Mann handelte. Aus irgendeinem Grund war er sich der Geschlechterfrage nicht sonderlich sicher. "Kann ich Ihnen helfen?", fragte Will nicht unfreundlich, aber doch etwas bestimmt.

Als der Vampir vor dem Apartment stand und wartete legte er sich schon die passenden Sätze zusammen, er hörte eine Stimme aus dem inneren des Gebäudes welche in bedeutete zu warten. Nach wenigen Augenblicken öffnete sich die Tür und vor Sirius erschien ein Mann etwa in seiner Größe, das erste was ihm ins Auge stach waren seine gelben Augen und die rote Haarsträhne welche sein braunes Haar zierte. Sein Gesicht war ausdruckslos und verriet nichts über seine Gefühle, jedoch entdeckte er keine weiteren herausstehende Merkmale.
Ein lächeln umspielte die Lippen des Vampirs welche allerdings nicht seine Augen erreichte, während der junge Mann ihn fragte ob er ihm helfe könne. „In der Tat, ich hörte das ihr ein Detektiv seid. Ich hätte gern ein paar Informationen über eine gewisse Person.“ erwiderte Sirius und schaute seinen gegenüber dabei in die Augen auf der Suche nach einer Regung. „Natürlich bin ich bereit dafür zu bezahlen. Wenn ihr Interesse habt so lasst mich doch bitte herein, ich möchte das nicht zwischen Tür und Angel besprechen.“ als er fertig war musterte er ein letztes mal den Mann vor sich, welcher in einem weißen Hemd und einer grauer Hause erschienen ist.
Viele würden dies wohl nicht als seriös bezeichnen doch der Vampir wusste das er nicht nach den äußeren urteilen sollte, also wartete er geduldig die Antwort seines gegenüber ab. In der tat wollte er bevor er zu den Apotheker ging, etwas über diesen erfahren nicht das er als verrückt und unglaubwürdig galt und Sirius auf eine sinnlose reise schickte.

Der Fremde musterte ihn und lächelte im Anschluss. Es handelte sich um ein kaltes, unpersönliches Lächeln. Seine Stimme tat dem Lächeln keinen Abbruch, sondern unterstützte es. "Da haben eure Ohren Euch nicht getrogen.", erwiderte Will und trat zur Seite. Mit einer höflichen Geste bat er seinen Besucher, einzutreten. Die Wortwahl des Fremden war gediegen, gab wenig preis und ließ keinen Zweifel daran, dass er sich erhaben glaubte. Man würde ihn andernorts als jemanden bezeichnen, der über eine gesunde Portion Selbstvertrauen verfügte. Wenn Will hätte abschätzen müssen aus welchem sozialen Umfeld sein Kunde stammt, hätte er ihn wahrscheinlich irgendwo kurz vor dem Adel eingegliedert. Es war schwierig das aus den bisher gewonnen Eindrücken zu folgern. Will schluckte den ihm hingeworfenen Köder, denn er war zweifelsohne interessiert. "Nehmen sie Platz.", bot Will an, während er seinen Posten an der Tür verließ, um sich in die Küche zu begeben. "Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?", fragte Will "Tee, Alkoholisches, Wasser..", beschrieb er die knappe Auswahl an Optionen, die er zur Auswahl hatte.

Sirius folgte dem Mann in das Gebäude, instinktiv überprüfte er kurz die wichtigsten Dinge, sie waren allein, Fenster und Türen für die Fluchtwege. Ein massiver Tisch auf welchen zahllose Dokumente herum lagen fiel ihm sofort ins Auge, allerdings konnte er nicht erkennen warum es sich dabei handelte. Sirius setze sich auf die Couch welche ihm angeboten wurde, als er saß verfolgte er den jungen Mann welchen gerade in einen neben Raum ging.
„Danke, aber ich verzichte.“ antworte er auf die Frage nach Getränken, ihm fiel es schwer den Detektiv einzuschätzen. Er hielt sich knapp und sachlich, seine Freundlichkeit beschränkte sich auf seine Gastfreundschaft welche er sicher nur hatte um keine Kunde zu verschrecken. Dies verriet Sirius das sein gegenüber kein Mann der Worte war, außerdem verrieten seine Augen eine gewisse Intelligenz welche ihm zur Vorsicht ermahnte. Er schätze das der Detektiv ein Mann der Tat war, etwas was Sirius zu schätzen würdigte.
Ohne weiter zu warten fing Sirius an zu erzählen, er wollte direkt auf den Punkt kommen und nicht lange um den heißen Brei herum reden. „Es geht um den Apotheker Waltor Garram, es heißt er suche nach einer selten Pflanze. Die dunkle Blüte, ich bin sehr an ihr interessiert, es heißt ebenfalls das er gut bezahle wenn ihm jemand diese Blüte bringe.“ er legte eine kurze Pause ein, einmal um sich zu sichern das er die Aufmerksamkeit des jungen Detektiven hatte und zum anderen um zu überlegen wie viel er preis geben solle. „Ich möchte von euch das ihr herausfindet ob, diese Gerüchte vertrauenswürdig sind ebenso wie der Apotheker und natürlich ob er auch wirklich das Geld hat um zu zahlen. Nicht das er pleite ist und man die Reise umsonst macht.“ fuhr Sirius schließlich fort. Bevor sein gegenüber antworten konnte sprach er weiter, wobei er ruhig und tonlos erzählte. „Sollte dies nicht der Fall sein, bezahle ich euch und unsere Wege trennen sich. Sollte allerdings alles zutreffen habe ich ein weiteres Angebot für euch. Ich bin noch nicht lange in dieser Gegend und kenne mich daher nicht aus, Ihr begleitet mich auf der Suche nach der Pflanze und wir machen Hälfte Hälfte.“ Natürlich erwähnte er nicht das er die Pflanze nicht abgeben wollte, dies würde er später regeln müssen. Allerdings könnte er wirklich ein Führer gebrauchen der sich auskannte und vielleicht würde er so mehr über diese Seite der Welt erfahren.

Als der Fremde ablehnte, gab Will seine Bemühungen auf und verließ die Küche wieder. Es war ihm Recht. Bei Tee oder dergleichen hätte er sich ohnehin nur wieder in der Zeit verschätzt und entweder eine sehr starke oder sehr bittere Variante des Getränks erzeugt. Er ließ sich also gegenüber des Fremden nieder und nahm eine eher interessierte, als entspannte Haltung an. Sein Gast, Kunde - wie auch immer - verzichtete auf Smalltalk jeder Art und kam umgehend und direkt zum Punkt. Sein Anliegen war etwas seltsamer Natur, wie Will fand. Er kam nicht umhin düstere Motive hinter dieser Suche zu vermuten. Es klang ominös, es klang suspekt und doch musste Will sich eingestehen, dass er dieselben Gedanken einem vermeintlich harmlosen Blumenmädchen gegenüber nicht gehabt hätte.
Was sich der Fremde erhoffte würde Will spätestens dann erfahren, wenn er sich mit der besagten Person auseinandersetzte. Kurzum: Man schaute einem geschenkten Gaul nicht allzutief ins Maul. Die Diskretion blieb sonst auf der Strecke. Solange man ihn als Gaul identifizieren konnte und er einigermaßen in Ordnung wirkte, gab es da wenig zu beanstanden. Man musste im Anschluss nur schauen, ob der Gaul sich auch anständig verhielt. Sonst war die ganze Schenkung nur ein Possenspiel "Einverstanden.", erwiderte Will nach kurzem Abwägen und rückte gleich vor zum nächsten Punkt. "Wo kann ich Sie antreffen, sollte ich besagte Information zusammengetragen haben?"